Tickets für Berlin Boom Orchestra Alles kann, nix geht Tour 02.04.24 in Leipzig, Werk 2

Das Wichtigste zuerst: Berlin Boom Orchestra ist exzellenter Reggae, Dub und Rap, Klartext fürs Hirn und Kraftfutter für die Beine. Die traditionsreiche Berliner Formation – seit 16 Jahren im Tourbus – hält den leuchtstärksten Scheinwerfer auf die Brüche und Themen der Gegenwart. Getragen wird ihre garantiert nicht pflegeleichte Message von rollenden Grooves, breiten Bläserfanfaren und einem sattelfesten Bass. Mit sphärischen Dubs, energischen Beats und Lyrics zwischen Stakkato und Ballade zaubern sie einen innovativen Mix aus entspanntem Sonnenuntergang am Meer und 1.-Mai-Randale aus den Soundsystems und Boxen. 

Diese Kombination macht die charismatischen Auftritte zu einem unvergesslichen Erlebnis. Mit einer beeindruckenden Live-Präsenz hat das Berlin Boom Orchestra bereits auf renommierten Bühnen und Festivals europaweit das Publikum mitgerissen und sich eien treue Fan-Base erspielt. 

Das für das 2. Quartal 2024 zur gleichnamigen Tour angekündigte sechste Studio-Album „Alles kann, nix geht“ nimmt diesen Faden auf und geht dennoch neue Wege. Mit den Berliner Planet Earth Studios und Ganjaman am Mastering setzt die Band auf ein erfolgreiches Team, hat aber mit dem aufstrebenden Berliner Produzenten Jon Moon frischen Wind ins Sounddesign gebracht. Die Band verkürzt die Wartezeit bis zum Erscheinen des vollen Albums und physischen Tonträgers mit der regelmäßigen Veröffentlichung digitaler Singles auf allen Streaming-Plattformen. 

Hier geht es schon gehörig zur Sache. Der Erstling „Serious Times“ (VÖ: 10/2023) thematisiert den russischen Überfall auf die Ukraine. Das beginnt musikalisch dementsprechend mit einem Knall, bevor Gitarre, Bläser und Gesang zunächst fast zärtlich aber schließlich umso bestimmter der Hoffnung nach Frieden nachhängen. „Freier sein“ (VÖ: 12/2023) scheppert mit vollem Nachdruck auf jedem Downbeat und einer ohrfeigengleichen Snare gegen die in der Hauptstadt oftmals gar nicht so sexy daherkommende Armut an. Das stetig pulsierende „Unter uns“ (VÖ: 1./2. Quartal 2024) nimmt gnadenlos die Abgründe des Kunstbetriebs aufs Korn, bettet den scharfen Tonfall aber in ein wolkiges Soundkissen im Refrain, der bewusst an die große Ära des Roots-Reggae-Hymnen anknüpft. Grinsend wie der dicke Buddha vor dem China-Restaurant läutet „AKNG“ (VÖ: 1./2. Quartal 2024) mit gesunder Selbstironie und einer musikalischen Verbeugung an die Dancehall-Pioniere der 1980er den gemütlichen Teil des Abends ein. „Steadycation“ (VÖ: 1./2. Quartal 2024) besticht mit einem sanften Sog aus traditionellen Reggae-Sounds und butterweichen Backgroundvocals. In erfolgreicher Tradition wird das volle Album, welches standesgemäß als Colored Vinyl inkl. CD geplant ist, wieder Dub-Remixe enthalten. 

Alles greift beim Berlin Boom Orchestra ineinander – Riddims und kreative Soundneuerungen, politische Kritik und persönliche Geschichten, Mitgröll-Hymnen und Bademantel-Grooves. Diese typische BBO-Mischung kann nicht nur digital auf allen Streaming-Plattformen rauf und runter gehört, sondern auch live auf der „Alles kann, nix geht“-Tour 2024 erlebt werden.